Carolin
Carolin, welche besonderen Herausforderungen stellt Dir Dein Beruf?
Eine große Herausforderung besteht darin, unterschiedlichste Fachkompetenzen in einer gemeinsamen Planung zu vereinen. Man steht in ständigem Austausch, um sein Wissen zu teilen und eine gleichzeitig nachhaltige, wirtschaftliche und umweltfreundliche Lösung zu finden.
Was begeistert Dich an dem Beruf?
Mich begeistert an meinem Beruf, dass ich die Dimensionen der Bauwerke, die wir planen, live sehen kann. Ein anderer sehr spannender Punkt liegt darin, durch den Einsatz innovative Baustoffe und Techniken die Baustoffmenge – in erster Linie ist das Beton – zu reduzieren. Dabei wird auch untersucht, ob nachhaltigere Baustoffe verwendet werden können.
Was macht Dir am meisten Spaß?
Mir macht der Austausch mit unterschiedlichen Fachplaner*innen Spaß, um gemeinsam eine gleichzeitig nachhaltige, wirtschaftliche und umweltfreundliche Planung zu gewährleisten. Womit die größte Herausforderung auch am meisten Freude macht.
Warum machst Du bei der VBI-Kampagne mit?
Ich möchte mich daran beteiligen, mehr positive Aufmerksamkeit auf den Beruf der planenden Ingenieurinnen zu lenken. Mir ist es wichtig, den Beruf auch für Nachwuchsingenieurinnen so attraktiv und innovativ darzustellen, wie er auch tatsächlich ist.
Warum bist Du Bauingenieurin geworden?
Mich haben Bauwerke, vor allem Brücken, schon als Kind fasziniert. Außerdem hatte ich schon immer Interesse an mathematischen und koordinativen Aufgaben. Als planende Bauingenieurin lassen sich diese Punkte perfekt vereinen.
Carolin
Carolin, was war zuletzt Dein innovativstes Projekt?
Bestandsumbau begeistert mich. Gerade setze ich ein altes Verwaltungsgebäude neu in Szene. Das ist natürlich besonders nachhaltig, weil wir die alte Bausubstanz nutzen können und möglichst wenig neue Strukturen mit Beton einsetzen. Das, was wir ergänzen, ist mit klimaneutralen Baustoffen geplant.
Welche Herausforderungen waren zu meistern?
Wir wollen eine CO₂-Neutralität erreichen. Hierzu setzen wir Holz ein. Das ist natürlich komplex, da wir das Gebäude auch aufstocken. Besonders schwierig sind die statischen Berechnungen, da die alten Unterlagen nicht mehr vollständig da sind. Was fehlt, muss dann rekonstruiert werden. Das ist besonders schwierig, wenn das Gebäude wie in unserem Fall im Krieg zerbombt wurde.
Was hat Dich daran begeistert?
Die Aufgaben sind schon enorm und beginnen außerhalb der eigenen Komfortzone. Die Begeisterung kommt bei mir erst nach der Lösung der Herausforderungen. Aber das ist genau das Spannende, dass es kein Kochrezept gibt. Jedes Projekt ist individuell.
Was macht Dir am meisten Spaß?
Der Job ist sehr individuell, immer wieder kommen neue Herausforderungen. Das macht mir Spaß! Aber auch die Zusammenarbeit im Team ist toll. Besonders, wenn wir als Team gemeinsam über uns hinauswachsen.
Warum machst Du bei der VBI-Kampagne mit?
Es ist toll, dass so plakativ für unseren Beruf geworben wird. Was wir für die Gesellschaft tun, ist so wichtig, dass wir mehr Leute dafür begeistern müssen. Manchmal werden die Ingenieure als verstaubte ältere Männer gesehen, aber so ist es ja gar nicht. Das wollte ich zeigen.
Warum bist Du Bauingenieurin geworden?
Weil ich durch meine Familie schon sehr früh ans Gestalten herangeführt wurde. Mein Vater ist Landwirt. Dazu gehören nicht nur Tiere, sondern auch Gebäude, die so gestaltet werden müssen, dass der Betrieb funktioniert, aber auch dass es nachhaltig ist. Die Bauwerke, an deren Planung ich heute beteiligt bin, haben einen Wert, der bleibt. Ich kann so einen entscheidenden Beitrag für die Gestaltung der Umwelt leisten.
Christian
Christian, was war zuletzt Dein innovativstes Projekt?
Zwar nicht zuletzt das innovativste, aber das Projekt, das mich am meisten beeinflusst hat, war die Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld. Zum einen wegen der konstruktiven Komplexität, zum anderen wegen vieler speziellen Details, die aus der Erstellung als Sichtbetonbauwerk ohne Außendämmung herrühren.
Welche Herausforderungen waren zu meistern?
Die unregelmäßig gekrümmten Betonschalen, aus denen sich die Kuppel zusammensetzt, sind das Highlight. Die Kuppel ist ca. 35 Meter hoch und besteht aus einzelnen, hintereinander gestellten Schalen, wodurch ein Durchmesser von 25 bis 45 Metern entsteht. Dazu gehört ein ganzer Komplex des Kulturzentrums mit insgesamt rund 17.000 Quadratmetern. Das Gebäude ist komplett in Sichtbeton geplant, die tragende Konstruktion ist sichtbar und mit einer gestockten Oberfläche. Daraus haben sich zahlreiche bauphysikalische Anforderungen ergeben, inkl. verschiedener Betone.
Was hat Dich daran begeistert?
Wir mussten von Anfang an integrativ planen, ohne dass dieser Begriff damals in aller Munde war. Das fängt beim Architekten an, geht über die Haustechniker und den Bauphysiker, aber auch über die ausführenden Baufirmen. Alle mussten an einen Tisch. Jedes Detail des Projekts war einzigartig. Die Berechnungen einer so unregelmäßigen Konstruktion, ohne die einzelnen Bestandteile zu vereinfachen, waren beeindruckend. Dafür sind alle gemeinsam sehr tief in die Planung eingestiegen und haben alle zur Verfügung stehenden Hilfsmittel ausgenutzt, vom architektonischen Wachsmodell bis hin zu vollständigen digitalen Modellen für Berechnungen und Visualisierungen.
Was macht Dir am meisten Spaß?
Der Kontakt mit Menschen. Unsere Arbeit ist sehr kreativ und die besten Ergebnisse werden gemeinsam im Austausch erzielt. Das macht einfach den Reiz aus, jeden Tag aufs Neue. Und ich bin natürlich neugierig, was es Neues gibt. Wohin entwickelt sich die Planung und unsere Branche, die sich stark im Aufbruch befindet. Das finde ich spannend. Als Bauingenieur spielt es nicht zuletzt eine große Rolle, dass da irgendwann ein Gebäude steht und man daran mitgearbeitet hat. Das erfüllt mich jedes Mal ein wenig Stolz.
Warum machst Du bei der VBI-Kampagne mit?
Weil ich sehe, dass unsere Branche einen starken Wandel erfährt. Wir brauchen mehr Wahrnehmung. Es ist wichtig, dass der VBI diesen wichtigen Beruf des Ingenieurs nach vorne bringt und präsent macht.
Warum bist Du Bauingenieur geworden?
Ich hatte schon immer eine Affinität zu Architektur und tollen Gebäuden. Und tatsächlich lag mir Mathematik schon immer. Am Ende war das technische Interesse etwas größer als das gestalterische, daher ist es dann das Ingenieurstudium geworden.
Fynn
Fynn, was war zuletzt Dein innovativstes Projekt?
Definitiv war das die Arbeit am „Roots“, dem bislang höchsten Hochhaus in Holzbauweise in Deutschland. Als Tragwerksplaner haben wir das „Roots“ in der Hamburger HafenCity möglich gemacht. Weil es ein noch nicht dagewesenes Projekt war, haben sich damit ungewohnte Herausforderungen gestellt, die wir gemeinsam gelöst haben. Bei diesem Projekt konnte ich eine Menge neuer Erfahrungen sammeln.
Welche Herausforderungen waren zu meistern?
Das „Roots“ verbindet alle Anforderungen an exklusives Wohnen mit den speziellen Erfordernissen im Holzbau. Beidem mussten wir in der Konstruktion in optimaler Weise gerecht werden. Auch die exponierte Lage in der HafenCity war durchaus herausfordernd. Und da es sich um ein Projekt handelt, für das es noch wenig Vorbilder gibt, waren hier Kreativität und Innovationskraft der Ingenieurinnen und Planer ganz besonders gefragt.
Was hat Dich daran begeistert?
Ganz besonders hat mich gerade bei diesem Projekt die Zusammenarbeit im Team begeistert. Mit den Architekten Störmer Murphy & Partner, bearbeite ich inzwischen viele weitere Projekte. Es ist faszinierend, anspruchsvolle Architektur durch ein innovatives Tragwerk zu realisieren. Die wechselseitige Inspiration im Team ist für mich ungeheuer motivierend. Und der ganze mediale Hype um das „Roots“ zeigt ja, dass wir an einem wirklich innovativen Projekt beteiligt sind, das auch von anderen so wahrgenommen wird.
Was macht Dir am meisten Spaß?
Mir macht es Spaß, mit unseren Projekten an der Gestaltung von Städten mitzuwirken. Als Ingenieure spielen wir eine aktive Rolle, den Bausektor klimagerecht zu gestalten. Was mich besonders an dem Beruf reizt, ist die Mischung aus Technik und Kommunikation. Innovative Lösungen entwickeln sich oft im Austausch mit dem Team.
Warum machst Du bei der VBI-Kampagne mit?
Unser Unternehmen ist über Personen mit dem VBI verwurzelt und das geht mit den Young Professionals jetzt in die nächste Generation. Ich persönlich finde es auch wichtig, dass der für viele sperrige Beruf, so vielseitig und kreativ wahrgenommen wird, wie er tatsächlich ist. Es geht mir darum, auch junge Menschen von unserem Beruf zu begeistern.
Warum bist Du Bauingenieur geworden?
Mich hat ein toller Bautechniklehrer auf die Idee gebracht, nicht wie geplant Maschinenbau, sondern Bauingenieurwesen zu studieren. Das war die richtige Entscheidung. Nach der Schule habe ich eine Lehre als Feinwerksmechaniker gemacht und als Geselle gearbeitet; dann die Fachhochschulreife nachgeholt, um zu studieren und da bin ich diesem Lehrer begegnet, der mir den Blick dafür geöffnet hat, Bauingenieur zu werden. Während des Studiums habe ich auch als Zimmermann gearbeitet, was mir wichtige praktische Erfahrungen für meine jetzige Arbeit als Planer gebracht hat.
Nils
Nils, was war zuletzt Dein innovativstes Projekt?
Ein Leuchtturmprojekt stellt für mich ohne Zweifel die U5 in Hamburg dar. Quer durch das Hamburger Stadtgebiet planen wir den Neubau einer ca. 24 km langen U-Bahnlinie mit 23 Haltestellen. Durch den führerlosen, vollautomatisierten Fahrbetrieb wird später eine Taktung von bis zu 90 Sekunden möglich sein. Die Linie U5 wird über 150.000 Fahrgästen sowie etlichen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorten erstmalig Anschluss an das Hamburger Schnellbahnnetz geben und erweitert das Netz um ca. 20 %. So gestalten auch wir die Mobilitätswende der Stadt Hamburg aktiv mit.
Welche Herausforderungen waren zu meistern?
Die Planung dieses komplexen Großprojekts erfolgt ausschließlich unter ganzheitlicher und interdisziplinärer Anwendung der BIM-Methode (Building Information Modeling) am digitalen Modell. Dabei galt es, im gesamten Projektteam neue Prozesse und Strukturen zu definieren, für die Methode zu werben und alle Kolleginnen und Kollegen zu befähigen, BIM erfolgreich umzusetzen. Das geht nur mit einer offenen Kommunikation und partnerschaftlichen Zusammenarbeit im gesamten Team. Nur durch ein großes Commitment und die konsequente Einhaltung gesetzter Standards können wir die Arbeitsabläufe bestmöglich automatisieren.
Was hat Dich daran begeistert?
Ich bin davon überzeugt, dass uns die Potenziale der Digitalisierung künftig dabei helfen werden, Projekte wie die U5 schneller, effizienter und wirtschaftlicher planen, bauen und betreiben zu können. Dafür dürfen wir aber keine Scheu haben, unbekannte Wege zu gehen. Mich begeistert es zu sehen, wie im gesamten Projektteam nach und nach die Mehrwerte einer modellbasierten Umsetzung erkannt wurden und es mittlerweile gelebter Alltag und gängige Praxis ist, mit digitalen Modellen zu arbeiten. Anhand der koordinierten Modelle können wir z. B. die Bauabläufe simulieren und optimieren, aber auch präzise Mengen und Kosten ermitteln. Hierdurch entstehen echte Mehrwerte für die Planung.
Was macht Dir am meisten Spaß?
Am meisten fasziniert mich, Menschen zu ermutigen, Arbeitsweisen neu zu denken. Wir stehen vor der großen Herausforderung, das fachliche Wissen der erfahrenen Kolleginnen und Kollegen und die neuen Möglichkeiten, die sich uns im Rahmen der digitalen Transformation ergeben, bestmöglich in Einklang zu bringen. Hierzu einen Beitrag leisten zu können und Kolleginnen und Kollegen auf diesen Weg mitzunehmen, motiviert mich tagtäglich. Auch wenn einiges nicht von Beginn an funktioniert, schaffen wir es gemeinsam im Team, durch Beharrlichkeit und Disziplin, besser zu werden.
Warum machst Du bei der VBI-Kampagne mit?
Wir Bauingenieurinnen und Bauingenieure haben einen unglaublich interessanten und vielfältigen Beruf. Dennoch wissen viel zu wenig Leute, was wir eigentlich tun. Mit unserem Handeln haben wir maßgeblichen Einfluss auf die Welt von morgen. Zahlreiche Herausforderungen unserer Zeit – seien es die Mobilitätswende, die Energiewende, mehr Klimaschutz oder die Schaffung ausreichend neuen und bezahlbaren Wohnraums – können durch unser Zutun beeinflusst werden und letztlich zu einer besseren gebauten Umwelt führen. Es ist Zeit, dem Berufsbild mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, um die Ingenieurinnen und Ingenieure von morgen dazu zu ermutigen, diesen Berufsweg ebenfalls einzuschlagen. Hierzu leistet die Kampagne des VBI einen wichtigen Beitrag und ich bin stolz darauf, Teil hiervon sein zu dürfen.
Warum bist Du Bauingenieur geworden?
Die Faszination für das Bauen habe ich quasi in die Wiege gelegt bekommen. Bereits als kleines Kind mussten meine Eltern mit mir an jeder Baustelle stehen bleiben – zum „Bagger gucken“. Mein Vater, selbst Architekt, erzählte mir dann spannende Geschichten dazu. Diese Begeisterung hat bis heute angehalten. Durch mein Interesse im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich habe ich mich für das Studium im Bauingenieurwesen entschieden. Wir als Ingenieurinnen und Ingenieure kreieren etwas Bleibendes, etwas Sichtbares, etwas zum Anfassen. Ob Gebäude, Straßen, Schienen, Brücken oder Tunnel – unsere Arbeit begleitet jede und jeden im Alltag.
Oliver
Oliver, was war zuletzt Dein innovativstes Projekt?
Ich sehe derzeit in einigen Projekten Innovationen. Dabei geht es auch um Formen der Zusammenarbeit, um erfolgreich zu sein. Ein Modell ist hier die partnerschaftliche Projektabwicklung. Im Kern sieht dieses Model vor, die Planung und Bauen früher zusammenführen. Das reduziert Auseinandersetzungen und wir können uns auf die komplexen technischen Herausforderungen konzentrieren. Ein Beispiel ist das Deutsche Bahn-Werk in Cottbus, an dem wir mitwirken. Wir wollen das Projekt im geplanten Kostenrahmen, ohne Zeitverzögerung umsetzen. Im Hamburger Hafen haben wir nach einem solchen Modell bereits erfolgreich zusammengearbeitet.
Welche Herausforderungen waren zu meistern?
Leider geraten insbesondere komplexe Großprojekte mitunter aus dem Zeit- und Kostenrahmen. Komplex ist hier nicht nur die Technik, sondern auch zum Beispiel Rechtsfragen, Wirtschaftlichkeit und natürlich Nachhaltigkeit. Die Einzelinteressen kommen zusammen noch nicht zum Erfolg. Wir müssen vielmehr die Sichtweisen zusammenführen und verknüpfen.
Was hat Dich daran begeistert?
Mich begeistert, wenn wir alle, die an einem Projekt arbeiten, die Überlappungsbereiche finden und gemeinsam effizient arbeiten. Kommunikation und sich gegenseitig unterstützen, macht am meisten Spaß. Das löst bei mir Begeisterung aus. Das hilft uns am Ende allen.
Was macht Dir am meisten Spaß?
Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen. Am liebsten in einer Umgebung, in der ich mich einbringen, aber auch von anderen lernen kann. Wo man auch mal einen Fehler machen kann, aus dem wir als Team lernen. Sodass wir uns gemeinsam verbessern können. Aber noch etwas anderes: Wir entwickeln eine Renaissance des Ingenieurberufsbilds. Es geht nicht mehr um das harte Baustellenleben, vielmehr zeigen wir jetzt wieder, dass es im Kern um die technischen Herausforderungen geht.
Warum machst Du bei der VBI-Kampagne mit?
Das Ingenieurwesen hat nicht den Stellenwert, den es verdient. Wir sollten mehr Stolz zeigen, auf das was wir entwerfen. Mit der Kampagne können wir der Öffentlichkeit mehr erzählen, was wir Ingenieure machen und was uns begeistert.
Warum bist Du Bauingenieur geworden?
Mir hat einer gesagt: Schau mal aus dem Fenster und sag mir, was es dort ohne Ingenieure gäbe. Tja und das wäre Wald und Wiese und Landwirtschaft. Was wir planen, soll den Menschen in ihrem Leben helfen und das Leben besser machen. Das fängt mit Wasserversorgung an, verbindet Menschen über die Schiene und geht bis hin zum erfolgreichen Lernen in einem funktionalen Schulgebäude, in denen das Lernen Spaß macht.
Otto
Otto, was war zuletzt Dein innovativstes Projekt?
Ich habe täglich mit den faszinierenden Innovationen der Ingenieure aus einer vergangenen Zeit zu tun, die vor etwa 120 Jahren das Berliner Nahverkehrsnetz erdacht und erbaut haben. Diese bahnbrechenden Ideen setzen wir heute fort, indem wir die historische Bausubstanz mit neuen Technologien aufrüsten. Dabei nutzen wir die vorhandene graue Energie und verwandeln die pulsierende Lebensader unserer Stadt in eine neue Zeit – mit all ihren aktuellen Herausforderungen. Schon immer wurden Verkehrsnetze für zukünftige Entwicklungen geplant. Das ist reine Innovation – jeden Tag!
Welche Herausforderungen waren zu meistern?
Ich begebe mich oft in die U-Bahn-Anlagen der Berliner Verkehrsbetriebe, um die Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten zu koordinieren und zu überwachen. Es ist, als ob man als Chirurg am offenen Herzen operiert, denn der Betrieb muss während der Bauarbeiten weiterlaufen. Als Bauoberleiter und Bauüberwacher trage ich die Verantwortung für die reibungslosen Abläufe und koordiniere eine Vielzahl von Beteiligten, um letztendlich ein erfolgreiches Projekt abzuschließen. Wir halten die pulsierende Verkehrsader der Hauptstadt am Laufen, die das Nahverkehrsnetz für Berlin zweifellos ist. Das ist eine gewaltige Herausforderung.
Was hat Dich daran begeistert?
Beim Arbeiten im Bestand erlebt man immer wieder Überraschungen. Die alten Unterlagen sind nicht immer vollständig und eindeutig. Als derjenige, bei dem alle Fäden zusammenlaufen, muss ich manchmal pragmatische und unkonventionelle Entscheidungen treffen.
Was macht Dir am meisten Spaß?
Ich arbeite sehr gerne mit Menschen zusammen. Meine Aufgabe besteht vor allem darin, das breite Spektrum an Beteiligten bei solch einem U-Bahnprojekt zusammenzuhalten und sicherzustellen, dass alle das Ziel vor Augen behalten. Ich tue dies nun schon seit fast 30 Jahren, und es bereitet mir nach wie vor große Freude. Hinzu kommt, dass bei jedem Bauvorhaben im Bestand nicht alles vorhersehbar ist. Du öffnest jedes Mal die Büchse der Pandora und siehst erst nach und nach, womit du es wirklich zu tun hast.
Warum machst Du bei der VBI-Kampagne mit?
Ich bin schon seit langem Mitglied im VBI und engagiere mich ehrenamtlich. Die Young Professionals waren für mich damals eine wertvolle Unterstützung, um das unternehmerische Know-how zu erlangen, mit dem ich seit über 25 Jahren als selbständiger Ingenieur tätig bin. Das Netzwerk, das wir damals geknüpft haben, funktioniert bis heute. Ich habe die Idee der Kampagne von Anfang an im Verbandsrat unterstützt, und als man mich fragte, war es für mich selbstverständlich, sofort zuzustimmen. Der Erfolg gibt uns recht: Bei einem Besuch der Kampagne am U-Bahnhof Friedrichstraße konnten wir ein paar Teenagern zuhören, die vor den Großprojektionen meinten, dass der Beruf des Ingenieurs richtig cool sei und sie ihn auch gerne ergreifen würden.
Warum bist Du Bauingenieur geworden?
Schon als Kind war ich gerne auf Baustellen. Früher haben wir in unserem Bekanntenkreis gegenseitig beim Hausbau geholfen, und ich war an den Wochenenden immer mit dabei. Der Berufswunsch war also vorprogrammiert. Allerdings durfte ich in der DDR aus politischen Gründen nicht studieren. Daher wurde ich zunächst Maurer und habe nach der Wende mein Abitur nachgeholt und das Studium begonnen. Zwischenzeitlich habe ich auch einmal etwas ganz Anderes gemacht, aber ich bin letztendlich zurückgekehrt. Heute bin ich in Berlin ein maßgeblicher Bestandteil der Entwicklung, die diese Stadt vorantreibt – das erfüllt mich mit Stolz, auch wenn die Öffentlichkeit kaum sieht, was wir hinter den Kulissen bewegen.
Sébastien
Sébastien, was war zuletzt Dein innovativstes Projekt?
Da kann ich gar keine Entscheidung für ein einzelnes Projekt treffen, denn das Schöne ist, jedes Projekt ist ein Unikat, das neue Anforderungen an uns stellt. Wir planen keine Prototypen – immer wieder suchen wir nach der bestmöglichen individuellen Lösung für die spezielle Aufgabe und in diesem Sinne ist jedes unserer Projekte auch innovativ.
Welche Herausforderungen waren zu meistern?
Ein wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit jeweils neuen unterschiedlichen Menschen, die ihre Charaktere, Ansichten und Interessen mit in das Projekt bringen. In diesen Konstellationen ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen, um das Bauvorhaben erfolgreich zu realisieren. Zuletzt müssen alle Beteiligten zufrieden sein: der Investor, der mit wenig Aufwand Geld verdienen möchte, der Bauherr, für den Qualität und Funktionalität im Vordergrund stehen und die Baubeteiligten, die ebenfalls wirtschaftlich arbeiten müssen.
Was hat Dich daran begeistert?
In unserem Beruf ist Flexibilität gefragt und man muss den Mut haben, Entscheidungen zu treffen – nach bestem Wissen aber manchmal auf unbekanntem Terrain. Wenn ich morgens aufstehe, dann habe ich einen Plan, was alles zu tun ist – aber zu 95 % klappt das so nicht. Da wird zum Beispiel ein Loch gegraben und man stößt auf Unerwartetes; dann muss ich schnell entscheiden, was zu tun ist, damit es weitergeht und in der Lage sein, vom Fahrplan abzuweichen, um das Ziel zu erreichen.
Was macht Dir am meisten Spaß?
Ich finde die Mischung aus technischen, kaufmännischen und bauvertraglichen, also rechtlichen Themen, die ein Projekt begleiten, spannend. Der Beruf bietet von allem etwas. Dazu kommt natürlich der bauliche Aspekt. Wir wirken daran mit, wie unsere gebaute Umwelt aussieht. Wie jedes Projekt besonders ist, sind auch die Abläufe und damit mein Berufsalltag nicht gleichförmig. Das motiviert mich.
Warum machst Du bei der VBI-Kampagne mit?
Ich finde, dass unser Beruf zu Unrecht gerade bei jungen Menschen nur wenig bekannt ist. Es wird Zeit, ihn aus dem Schattendasein herauszuholen und zu zeigen, wie vielseitig und spannend die Arbeit als planender und beratender Ingenieur ist. Ich glaube auch, dass unser Beruf so rasch nicht durch künstliche Intelligenz zu ersetzen ist. Die Kreativität, Spontaneität und Kommunikation, die hier gefordert ist, braucht menschliches Entscheiden und Handeln.
Warum bist Du Bauingenieur geworden?
Es ist etwas Besonderes, dass man Teil von dem ist, was man erschafft. Die meisten Menschen machen sich kaum Gedanken darüber, wer die Bauten und die Infrastruktur, die sie täglich benutzen, erdacht und ermöglicht hat. Später kann ich, wenn ich unterwegs bin, sagen, diese Brücke habe ich geplant, an dieser Straße habe ich mitgewirkt. Ich hinterlasse mit meiner Arbeit etwas Konkretes von Bestand.
Vivien
Vivien, was war zuletzt Dein innovativstes Projekt?
Für mich sind alle Projekte innovativ. Projekte, die mich jedoch am meisten erfüllen und begeistern, sind Sanierungen und Modernisierungen. Hier entsteht viel mehr als ein Gebäude auf der grünen Wiese. Wir schaffen aus etwas Altem etwas ganz Neues, von kleinen WC-Sanierungen, bis zu Waschkauen-Sanierungen, zum Austausch von Heizungsanlagen bis hin zur vollständigen Kernsanierung.
Welche Herausforderungen waren zu meistern?
Bauen im Bestand oder im laufenden Betrieb erfordert immer ein bisschen Fingerspitzengefühl und natürlich gutes Zeitmanagement. Nur mit einer guten und detaillierten Planung können solche Projekte erfolgreich abgeschlossen werden. Auf Herausforderungen im Projekt kann von Beginn an ausgegangen werden, aber genau das macht den Beruf doch so spannend! Kein Tag ist wie der andere. Es wird gemeinsam an Lösungen im Team gearbeitet und der Erfolg ist ein glücklicher Bauherr und ein Ergebnis zum Anfassen bei Projektende.
Was macht Dir am meisten Spaß?
Ich gehe jeden Tag gerne zur Arbeit. Ich liebe die Herausforderung, kein Tag ist wie der andere; ich bin mit unterschiedlichen Menschen im Austausch und ich kann mich in den einzelnen Projekten selbst verwirklichen. Kaum ein anderer Job bringt so viel Möglichkeiten für Eigeninitiative mit sich und dafür, sich selbst in das Projekt einzubringen. Du kannst jedem Projekt deinen Fingerabdruck geben, wer kann das schon?
Was begeistert Dich an der Ausdenker-Kampagne?
An der Kampagne begeistert mich, dass auf den Plakaten reale Menschen aus der Bau-Branche zu entdecken sind und diese Personen genau den Beruf bekleiden. Eine Person zum Anfassen, die zum Beruf und zu den Projekten befragt werden kann. Hier entsteht ein Austausch über die Grenzen der Branche hinweg – super spannend! Eine Aufmerksamkeit für die planenden Ingenieure, die hoffentlich noch lange anhält.
Warum machst Du bei der VBI-Kampagne mit?
Meinen ersten Kontakt mit der Kampagne hatte ich über die Jungen Ings – eine Art VBI-Impulsgruppe unter 35-Jähriger. Hier haben wir uns im letzten Jahr mit dem Fachkräftemangel und dem fehlenden Nachwuchs in der Ingenieurbranche beschäftigt.
Im November kam dann der Anruf, ob ich nicht Lust hätte, selbst bei der Kampagne mitzumachen, da habe ich mich natürlich sehr gefreut.
Warum bist Du Bauingenieurin geworden?
Schon während meiner Kindheit bin ich mit der Baubranche in Kontakt gekommen, da mein Opa und Papa ein eigenes Unternehmen in der Versorgungstechnik hatten. Mit vier Jahren habe ich dann gemeinsam mit meinem Papa gegen zwei seiner Azubis um die Wette Toiletten an die Wand gebracht. Jetzt baue ich zwar selbst keine Toiletten mehr an die Wand, aber den Ablauf hinter den einzelnen Prozessen zu kennen, hilft mir in meinem Planungsalltag.